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1897


Wilhelm Heidwolf Arnold wird in Beuern, Großherzogtum Hessen Darmstadt, als Sohn des musisch und künstlerisch begabten Landwirtes und Steinmetzen Wilhelm Arnold V. und seiner Ehefrau Katharina geb. Conrad geboren (Abb. 1, Foto der Familie in Beuern).

In der Schulzeit erste Zeichnungen (Porträts, Landschaften), kleine Ölbilder u. bildhauerische Arbeiten



1911-1914


Ausbildung bei dem Bildhauer Professor Heinrich Jobst, einem Mitglied der Künstlerkolonie Mathildenhöhe, als Stipendiat des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. Mitarbeit u. a. an den Brunnen von Jobst für die groß-herzoglichen Badeanlagen in Bad Nauheim, die zu den bedeutendsten Jugendstilbauten der Welt zählen (Abb. 2, Arnold im Atelier Jobst).

1914-1916


Studium in den technischen Lehranstalten in Offenbach als Stipendiat des Großherzogs Ernst Ludwig. Unterricht bei dem namhaften Architekten Dominikus Böhm, dem bekannten Schriftzeichner Rudolf Koch und dem Maler Richard Throll. Unter letzterem beginnt Arnold sich mit dem Expressionismus auseinanderzusetzen. Es entstehen Serien von Landschaften, Portraits, Blumen, Zootieren, religiösen Motiven in expressionistischer Malweise mit breitem Pinselstrich und kräftigen, aber eher gedämpften Farben in Gouache-Technik, sowie Zeichnungen in Rötel-, Kohle-, Kreide- und Bleistift-Technik von Personen, Tieren und Landschaften.

März 1916-1918


Kriegsdienst im Großherzoglichen Hessischen Infanterie-Regiment Nr. 115


Januar 1919


Entlassung am 10.1. (Abb. 3, Selbstbildnis 19.Feb.1919). Beginn einer Vielzahl von Porträtgemälden, die zum Teil die Auseinandersetzung mit der Neuen Sachlichkeit verraten, und Büsten, Landschaftsbildern und Blumenstillleben.

März 1919


Rückkehr zu Heinrich Jobst nach Darmstadt. Mitarbeit an letzten bildhauerischen Aufträgen des Großherzogs vor der Revolution.

1920


Arnold macht sich als Bildhauer und Maler selbstständig. Er arbeitet in Darmstadt und Beuern, wo er sich im Winter 1919/20 eine Werkstatt im elterlichen Garten errichtet. Erste Aufträge für Porträtbüsten in Darmstadt.

1921-1929


Arnold verdient seinen Unterhalt mit zwölf Kriegerdenkmälern in Oberhessen. Zu den bedeutendsten und eigenständigsten Lösungen gehören “Mann mit Kind auf dem Arm” in Londorf 1923 und “Die Kauernde” in Reiskirchen 1924, die alles andere als kriegsverherrlichend sind.

In Gießen gewinnt Arnold 1925 den großen Wettbewerb um das Denkmal für das 116er Regiment.

1923


Kurzer Aufenthalt in München bei dem Maler Franz von Stuck und dem Bildhauer Hermann Hahn.

1926


Heirat mit Emilie Auguste Goetz (Emmi). Einzug des jungen Paares in das Haus in Allendorf, Marktstraße 7 (Abb. 4, Foto Ehepaar Arnold). Im ehemaligen Pferdestall wird das Atelier eingerichtet.

1929/30


Italienreise. Bilder von der Reise und danach entstandene Fayencen bis heute im Familienbesitz.

Seit 1930


Porträt- und Aktstudien sowie Büsten und Skulpturen, die teilweise Wilhelm Lehmbruck als Vorbild erkennen lassen, aber auch einen unverwechselbaren eigenen Ausdruck.

1933


Nach Hitlers Machtergreifung beginnt für Arnold der Weg in die innere Emigration. Es entstehen viele Garten- und Landschaftsbilder in zunehmend altmeisterlicher Manier.

1937


Geburt des einzigen Kindes Heidwolf Wilhelm Heinrich Arnold.

1940-45


Im Zweiten Weltkrieg Soldat an der Ostfront. Aquarelle aus Polen und bei Lazarettaufenthalten in Breslau, Bad Neuenahr und Tegernsee.

Nach 1945


Arnold widmet sich in den ersten Nachkriegsjahren fast auschließlich der Malerei.

1948


Magenoperation in Heidelberg. Danach neue kräftige Farbigkeit. Bis zu seinem Lebensende entstehen über 500 Aquarelle und einige Ölbilder von Blumen und Landschaften.

seit 1954


Zahlreiche öffentliche Aufträge, darunter Büsten und Skulpturen für Schulen und andere öffentliche Bauten.

In den Kleinplastiken sichtbar ein neuer Frauentypus mit kräftigem Körperbau, zahlreiche Masken.

1954-61/62


Erweiterungen mehrerer seiner Krieger- denkmäler um Schrifttafeln für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Vier neue Denkmäler für den Zweiten Weltkrieg. Als letztes entsteht 1961/62 die große “Sitzende” für Alten-Buseck. 1998 wird die stark verwitterte Skulptur durch einen Bronzeabguss ersetzt, Original hier im Hof.

1958


Auf einen ersten Auftrag für eine Brunnenfigur in Alsfeld folgen fünf weitere. Der “Flötenspieler” für den 1972 geschaffenen Brunnen in Beuern im Auftrag der Bank gehört heute zu Arnolds bekanntesten Werken.

Frühe 60er Jahre


Mehrere Freiplastiken für Schulen, darunter “Geisteserwachen” in Reiskirchen 1963. Arnold entwickelt eine besondere Technik in der Gestaltung dieser Skulpturen.

70er Jahre

Arnold konzentriert sich zunehmend auf Kleinplastik. In den 50er Jahren überwiegen die Vorstudien für große Skulpturen in Terrakotta, in den 70er Jahren die eigenständigen Werke in Bronze. Einige verraten seine Wertschätzung des Bildhauers Henry Moore.

1977


Ausstellung zum 80. Geburtstag Arnolds in der Handels- und Gewerbebank, Gießen (Abb. 5, Foto von W.H. Arnold, ca. 1977)

1984


Arnold stirbt in Allendorf.

1997


Nach dem Tod von Emmi Arnold 1990 wird das Anwesen vom Sohn erworben und zusammen mit dem örtlichen Heimatverein renoviert und in ein Museum umgewandelt.